Fasciitis plantaris oder Plantarfasziitis / Plantarfasciitis wird eine Entzündung der Plantarfaszie auf der Unterseite der Fusssohle – eine der häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen — genannt. Zur Behandlung der Erkrankung ist eine Operation nur selten erforderlich, die Heilung mittels Schonung und Physiotherapie aber langwierig. Mit der neuartigen Behandlungsmethode der Gefäss- beziehungsweise Gelenkembolisation lassen sich die schmerzhaften Entzündungen oft schnell und elegant beseitigen.
In unserer Praxis für mikroinvasive Therapie bieten wir diesen innovativen Ansatz zur Behandlung chronischer Schmerzen aus Überzeugung an. Mit der Embolisation der Gelenke reduzieren wir chronische Gelenkschmerzen, Sehnenschmerzen oder Faszienschmerzen deutlich und auf schonende Weise. Gern beraten wir Sie zu Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Beschwerden oder jenen Ihrer Patienten und Patientinnen. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin!
In der Fusssohle leitet die Plantarfaszie oder Plantaraponeurose (Fascia plantaris, Aponeurosis plantaris) die Bewegung der Unterschenkelmuskeln weiter. Dieser fächerförmige Bandapparat zwischen Fersenbein (Os calcaneus) und Zehengrundgelenken bildet das Längsgewölbe des Fusses und dient als Stossdämpfer.
Bei übermässiger Belastung kommt es zur Reizung der Faszie und einer Schädigung des Bindegewebes, die als Plantarfasciopathie oder Plantarfasciose (englisch plantar fasciitis) bezeichnet wird. Oft bleiben die Gewebeschäden symptomfrei und werden beim Röntgen als Nebenbefund festgestellt. In anderen Fällen wiederum verursachen sie erhebliche Schmerzen in der Ferse.
Die Plantarfasziitis ist nicht mit dem Fersensporn zu verwechseln, obwohl dieser häufig eine Begleiterkrankung der schmerzhaften Sehnenplattenentzündung darstellt.
Rund 10 Prozent der Bevölkerung leiden an Plantarfasciose, bei etwa 30 Prozent der Betroffenen tritt sie an beiden Füssen auf. Frauen sind öfter betroffen als Männer und die Erkrankung in der Ferse wird mit zunehmendem Alter häufiger, insbesondere zwischen dem vierten und fünften Lebensjahrzehnt. 80 Prozent der Patienten leiden zudem an einer Achillessehnenverkürzung. Wesentlich seltener ist die Fersenschmerz-Triade (Heel pain triad, HPT) mit Plantarfasziitis, Tarsaltunnelsyndrom und Tendinitis des hinteren Schienbeinmuskels (Musculus tibilialis posterior).
Übermässige Belastung ist die hauptsächliche Ursache für eine Sehnen- beziehungsweise Sehnenplattenentzündung. So tritt die Plantarfasziitis häufig bei bestimmten körperlichen Voraussetzungen, Krankheiten und Aktivitäten auf. Überbelastung führt zu chronischer Reizung des Ansatzes der Plantarfaszie und Mikroverletzungen im Bindegewebe der Plantaraponeurose. Bei chronischer Reizung kommt es zu Verkalkungen, die neben Beschwerden wie Schmerzen in der Ferse eine Neubildung von Knochengewebe am Sehnenansatz des Fersenbeins hervorrufen können (Fersensporn, Calcaneus-Sporn, calcaneare Enthesiopathie).
Risikofaktoren für die Erkrankung sind:
Sportler sind entsprechend häufig von einer Plantarfasziitis betroffen, insbesondere bei Laufsport, Fussball, Tennis und Basketball.
Bei asymptomatischem Verlauf bleibt die Entzündung in der Ferse unentdeckt. Fersenschmerzen treten zu Beginn der Erkrankung nach dem morgendlichen Aufstehen auf. Nach einigen Minuten verschwindet dieser typische Anlaufschmerz, sobald die Plantaraponeurose durch Laufen und Abrollen gedehnt und damit entlastet wird.
Im fortgeschrittenen Stadium lassen die Fersenschmerzen auch nach längerer Belastung nicht mehr nach. Im Extremfall kommt es zur Gehunfähigkeit. Die Schmerzen sind vor allem unmittelbar am Ansatz der Plantarfaszie am Fersenbein lokalisiert. Mitunter kommen brennende oder stechende Schmerzen an der inneren Kante der Fusssohle hinzu.
Bei der Untersuchung tastet die Ärztin oder der Arzt den nach oben angezogenen Fuss unter Spannung mit leichtem Druck an Sohle und Ferse nach schmerzempfindlichen Stellen ab. Auch Fussstellung und Gangbild werden angeschaut und es wird im Verlauf der Untersuchung überprüft, ob Achillessehne oder Wadenmuskulatur verkürzt sind. Typisch in der Anamnese sind stechend scharfer Druckschmerz am Sehnenansatz bei Palpation und Schmerzen beim Abrollen des Fusses (Windlass-Test).
Bildgebende Verfahren unterstützen die Diagnose: Ultraschall oder Röntgen zeigen beim Vergleich mit der schmerzfreien Gegenseite einen durch die Entzündung verdickten Ansatz der Plantaraponeurose am Fersenbein. Kernspintomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel kommen bei Verdacht auf Faszienriss und zur exakten Lokalisierung vor einer Operation hinzu.
Die Behandlung einer Plantarfasziitis ist nur bei Schmerzen erforderlich und gelingt meistens ohne Operation. Ebenso wichtig ist das Schonen des Fusses, um die Belastung zu vermeiden.
Die Physiotherapie spielt in der Behandlung der Fasciitis plantaris die Hauptrolle und bietet:
Bei Therapieresistenz ist eine plantare Fasziotomie möglich. Dabei nimmt ein Chirurg minimalinvasiv oder offen eine Einkerbung oder teilweise Entfernung der Plantaraponeurose vor. Solche Eingriffe sind nur selten erforderlich, zumal sie das Risiko einer hohen Rückfallquote und der Ausbildung eines Fersensporns bergen.
Hier kommen vor allem zwei Verfahren zum Einsatz:
Bei der extrakorporalen Puls-Aktivierungstherapie (EPAT) regen Schallwellen die Durchblutung an und beschleunigen den Heilungsprozess.
Mit der extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWT) werden Kalkablagerungen im Körper durch Stosswellen zertrümmert und ein Auslöser für Schmerz damit zerstört.
Bei der medikamentösen Behandlung der Plantarfasziitis stehen Schmerzlinderung und Entzündungshemmung zur Eindämmung der Symptome im Vordergrund. Dafür eignen sich nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) in Form von Tabletten oder Salben.
Corticoide kommen als Injektion im Akutfall zum Einsatz. Eine Cortisonbehandlung ist unbedingt zeitlich zu begrenzen, da sie auf Dauer schützende Fettpolster in der Ferse abbaut und das Risiko für einen Riss einer Sehne erhöht.
Eine Plantarfasziitis heilt nur langsam. Bei den üblichen Therapien sollten Patienten mit mindestens einem halben Jahr, mitunter mit bis zu zwei Jahren bis zur Genesung rechnen. Oftmals geht das mit einer Gefässembolisation schneller:
Dieses moderne minimalinvasive Verfahren wurde in Japan entwickelt. Dazu injiziert ein interventioneller Radiologe über einen Mikrokatheter kleinste Partikel in die Blutkapillaren, die bei einer Schädigung von Bindegewebe neu gebildet werden. Der Gefässverschluss lässt diese Neovaskularisationen ebenso wie begleitende Nervenfasern absterben, sodass die Schmerzen auf ein Minimum reduziert werden oder ganz verschwinden.
Beschwerden wie Schmerzen und Entzündungen lassen sich mit einer Gefässembolisation oft wesentlich schneller lindern als mit klassischen Therapien. Ich, Dr. med. Susanne Constantinescu, habe diese Technik beim weltweit führenden Experten, Dr. Yuji Okuno erlernt.
Bei Interesse an dieser Therapie oder Fragen schreiben Sie eine E-Mail an mit-bern@hin.ch oder füllen Sie das Kontaktformular aus – ich stehe Ihnen zur Seite!
Quellen, Links und weiterführende Literatur