Schmerzhafte Schultersteife (Frozen Shoulder) minimalinvasiv behandeln

Frozen Shoulder (auch als schmerzhafte Schultersteife oder adhäsive Kapsulitis bezeichnet) ist eine schmerzhafte, oft langwierige Einschränkung der Beweglichkeit in der Schulter. Verursacht wird sie durch eine Verdickung und Verklebung der Schultergelenkkapsel. Die dadurch ausgelöste Entzündung sorgt für starke Schmerzen und Steifheit in der Schulter, die die Beweglichkeit des Arms beeinträchtigen. Die Ursachen sind nicht vollkommen geklärt, aber eine solche Schultersteife kann nach Verletzungen, Operationen oder längerer Immobilisierung des Armes auftreten.

 

Die Möglichkeiten zur Behandlung umfassen neben der Schmerzmedikation auch die Physiotherapie und manuelle Mobilisierung des Gelenks; in fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation notwendig sein. Vielen Betroffenen kann mit einer modernen Behandlungsmethode geholfen werden: der Gefässembolisation. Diese minimalinvasive Therpie bieten wir Ihnen in unserer Praxis in Bern an. Vereinbaren Sie jetzt einen persönlichen Beratungstermin!


Schultersteife (Frozen Shoulder): Symptome und Anzeichen

Die Symptome einer Schultersteife bzw. Frozen Shoulder variieren von Person zu Person und reichen von leichter Schultersteife bis zu extremen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Zu den Beschwerden gehören häufig:

  • Schmerzen in der Schulter, die sich bis auf den Arm, Ellenbogen und Handrücken ausbreiten können
  • Steifheit und Einschränkung der Beweglichkeit der Schulter, insbesondere bei Bewegungen wie Anheben des Arms und dem Hinter-sich- oder Über-den-Kopf-Greifen
  • beständige Zunahme von Steife und Bewegungseinschränkungen im Laufe der Zeit
  • nächtliche Verschlimmerung der Schmerzen und Steifheit
  • in fortgeschrittenen Stadien: akute Verringerung der Muskelkraft des Armes und Deformation der Schulter
Tennisspielerin hält sich Schulter schmerzverzerrtes Gesicht Tennisplatz

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen einer Schultersteife (Frozen Shoulder) sind nicht vollständig geklärt, aber einige Risikofaktoren tragen zu diesem Krankheitsbild bei:

  • Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Am häufigsten tritt die Krankheit im Alter von 40 bis 60 Jahren auf.
  • Geschlecht: Frauen sind häufiger von Frozen Shoulder betroffen als Männer.
  • Bestehende Schulterprobleme: Patienten mit Vorerkrankungen, wie Schulterarthritis und Schulterverletzungen oder Operationen an der Schulter, haben ein erhöhtes Risiko.
  • Systemische Erkrankungen: Menschen mit Diabetes oder Parkinson leiden häufiger an einer Frozen Shoulder.
  • Immobilisierung der Schulter: Gipsverband und Schlingen zur Ruhigstellung können das Auftreten fördern.
  • Entzündungen der Schultergelenkkapsel gelten als häufig übersehene Ursache einer schmerzhaften Schultersteife.

Verlauf der Erkrankung

Der Verlauf einer Schultersteife, in der medizinischen Fachsprache auch als adhäsive Kapsulitis bezeichnet, wird in drei Stadien unterteilt.

  1. Die erste Phase der Erkrankung — das “Einfrieren” — birgt für Betroffene die meisten Schmerzen, vor allem bei bestimmten Bewegungen und nachts. Die Beweglichkeit des Schultergelenks selbst ist noch nicht eingeschränkt.
  2. In der Entwicklung des Beschwerdebilds lassen die Schmerzen zwar nach, jedoch versteift sich das Gelenk, es “friert ein”. Der Grad der Steifigkeit ist dabei von Patient zu Patient unterschiedlich.
  3. Während des “Auftauens”, der dritten Phase, verringern sich die Schmerzen weiter und die Bewegungsfähigkeit kehrt langsam zurück.

Da die Frozen Shoulder von allein und vollständig ausheilt, spricht man bei ihr auch von einer selbstlimitierenden Erkrankung. Aber: Die Symptomatik hält im Durchschnitt circa 30 Monate an, einige Betroffene verweilen sogar einige Jahre im dritten Stadium. Darüber hinaus sind Folgebeschwerden selbst nach dem “Auftauen” nicht selten. Die richtige Behandlung ist somit ratsam, um den Leidensdruck bei der langwierigen Rehabilitation zu reduzieren.

Diagnose der adhäsiven Kapsulitis


Hand zeigt mit Stift auf Röntgenbilder

Eine Frozen Shoulder wird in der Regel durch körperliche Untersuchung und Anamnese des Patienten diagnostiziert. Dabei überprüft der Arzt die Beweglichkeit und Muskelkraft und beurteilt die bei Bewegung auftretenden Schmerzen. Bei der Bestätigung der Diagnose helfen bildgebende Verfahren, insbesondere

  • Röntgenaufnahmen,
  • Computertomographie (CT) oder
  • Magnetresonanztomographie (MRT).

Damit lassen sich Dicke und Beschaffenheit der Kapsel des Schultergelenks beurteilen, die Hinweise auf entzündliche Veränderungen liefern. In manchen Fällen überprüft man mit einem Bluttest, ob um eine systemische Erkrankung der Schulterpartie vorliegt. Eine eingehende Differenzialdiagnose ist umso wichtiger, als die Schultersteife häufig mit anderen, sehr ähnlichen Krankheitsbildern verwechselt wird; sie ist zudem entscheidend über die Wahl einer geeigneten Therapie.

Frozen Shoulder und ihre Therapie: Konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der schmerzhaften Schultersteife kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen und hängt von der Schwere der Symptome ab.

Eine konservative Behandlung der adhäsiven Kapsulitis beinhaltet:

  • Physiotherapie: Physiotherapeuten vermitteln passende Übungen und Techniken, um die Beweglichkeit und Muskelkraft der Schulter zu verbessern.
  • Manuelle Therapie: Gelenkmobilisierungen oder Gelenkentlastungen können helfen, die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern.
  • Schmerzmedikation: Analgetika wie Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) lindern die Schmerzen.
  • Kortison-Injektionen: Kortikoide wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Hydrodilatation: Mit der vorsichtigen Aufdehnung der Gelenkkapsel unter langsamem Einbringen von steriler Kochsalzlösung werden die Beweglichkeit erhöht und die Schmerzen gemildert.

In fortgeschrittenen Fällen oder wenn die konservative Behandlung keinen Erfolg zeigt, bleibt oft nur eine Operation als letzte Behandlungsmöglichkeit. Die am häufigsten durchgeführte Technik ist die arthroskopische Kapselfensterung, bei der ein Chirurg ein kleines Fenster in die Schultergelenkkapsel schneidet, um so die Verklebungen zu lösen und die Beweglichkeit wiederherzustellen.


Die Therapie einer Frozen Shoulder nimmt je nach Schwere der Erkrankung bis zu mehreren Monaten Zeit in Anspruch. In diesem Zeitraum muss der Patient zur Schonung des Schultergelenks seine körperlichen Aktivitäten einschränken.

Illustration arterielle Schulterversorgung Zeichnung Schema
Illustration der arteriellen Schulterversorgung ® Copyright S. Constantinescu

Transarterielle Embolisation als neuartige Therapieoption

Durch die Schädigung des Bindegewebes im Schultergelenk kommt es zur Ausbildung neuer Blutgefässe, die mit parallel dazu verlaufenden Nervenfasern einhergehen. Erstere ermöglichen die Entzündung, da durch die Kapillaren vermehrt Abwehrzellen und entzündungsstimulierende Botenstoffe angeschwemmt werden, letztere sorgen für die Schulterschmerzen.

 

Hier setzt eine neuartige Behandlungsmethode für die Schultersteife (Frozen Shoulder) an: die Gelenkembolisation. Bei diesem medizinischen Eingriff injiziert ein interventioneller Radiologe punktgenau kleine auflösbare Partikel in die neugebildeten Blutkapillaren, die dadurch verstopfen. In der Folge werden die nunmehr nutzlosen Gefässe abgebaut, ebenso wie die schmerzleitenden Nerven. Die Entzündung ist damit gestoppt und das Schultergelenk kann sich erholen. Oft kann der Patient bereits nach relativ kurzer Zeit seinen Arm wieder deutlich besser bewegen.


Sie leiden an Frozen Shoulder? Meine Praxis in Bern hilft Ihnen weiter!

Portrait Dr. Susanne Constantinescu
Dr. Susanne Constantinescu

Ich bin Dr. Susanne Constantinescu, eine interventionelle Radiologin, die den Eingriff der Gefässembolisation durchführen kann. Die neuartige Technik der Transarteriellen Embolisation (TAE) habe ich persönlich in Tokio beim weltweit führenden Spezialisten Dr. Yuji Okuno erlernt. Wenn Sie Interesse an dieser Methode der modernen Medizin zur Behandlung von Frozen Shoulder oder Fragen zur Technik haben, kontaktieren Sie unsere Praxis für Mikrotherapie in Bern und schreiben Sie eine E-Mail an mit-bern@hin.ch! Ich freue mich darauf, Ihnen weiterhelfen zu können!


Quellen und weiterführende Literatur

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