Runner’s Knee: Ursachen, Symptome & Behandlung des „Läuferknies“

Runner’s Knee: Die englische Bezeichnung verrät, dass die Tractus iliotbilialis-Tendinopathie besonders häufig bei Läufern und Radfahrern auftritt. Die Erkrankung wird auch als iliotibiales Bandsyndrom (ITBS), Chrondomalacia patellae oder Patellofemorales Schmerzsyndrom bezeichnet. Ursache der schmerzhaften Entzündung ist die Überlastung einer Sehnenplatte des Oberschenkels, die zu stechenden Schmerzen im Bereich des Aussenknies führt. Neben der Runner’s-Knee-Behandlung mit Schmerzmedikamenten, Schonung und Physiotherapie stellt die Embolisation eine innovative alternative Behandlungsmöglichkeit dar, mit der sich die Beschwerden des Knies oft innerhalb kürzester Zeit und nachhaltig lindern lassen. Möchten Sie mehr über die Behandlungsmethode der Gelenkembolisation erfahren oder einen individuellen Beratungstermin vereinbaren? Kontaktieren Sie unsere Praxis gern direkt.


Embolisation als alternative Behandlung des Tractus-iliotibialis-Syndroms

Typisch für mikroskopische Verletzungen von Muskeln und Bindegewebe durch Überlastung sind neu gebildete Blutgefässe, die sich in der unmittelbaren Umgebung entwickeln und durch die Anflutung von Immunzellen und Botenstoffen Entzündungen und Schwellungen verursachen. Sie werden zudem von ebenfalls pathologischen Nervenfasern begleitet, welche die Ursache der Schmerzen im Knie, am Knochen und in den Muskeln sind. So auch beim Runner’s Knee.

Die Embolisation ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem ein Radiologe über einen winzigen Einstich und unter Kontrolle im Röntgenbild mit winzigen Partikeln diese Blutgefässe gezielt blockiert. Diese werden dadurch – ebenso wie die begleitenden Nervenfasern – „ausgehungert“ und sterben ab. Schwellungen und Schmerzen am Knie gehen zurück, und die Genesung schreitet schnell voran. Viele Patienten sind bereits kurz nach dem Eingriff schmerzfrei. Im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden hat die Embolisation als Therapie ein geringes Risiko von Komplikationen und führt zu kürzeren Erholungszeiten, sodass Sie als Patient oder Patientin schneller zu Ihren Laufschuhen zurückkehren können.


Was ist das IT-Band? Anatomie des Tractus iliotbilialis

Der Tractus iliotibilialis (IT-Band) ist ein mehrere Zentimeter breiter Faszienstreifen aus straffem Bindegewebe, der sich über die Aussenseite des Oberschenkels erstreckt. Er spielt eine entscheidende Rolle beim aufrechten Gang, denn er verbindet Rumpf, Oberschenkel und Unterschenkel. Das IT-Band reicht vom Darmbeinkamm (Crista iliaca) über den Schenkelbindenspanner (M. tensor fasciae latae) im oberen Anteil der Oberschenkelmuskulatur und führt dort über den seitlichen Gelenkfortsatz des Oberschenkelknochens (Condylus lateralis femoris) bis zum oberen Teil der äusseren Schienbeinkante (Tuberositas tibiae). Ähnlich wie bei einer Zuggurtung stabilisiert es von der Aussenseite her den Oberschenkel und kontrolliert die Rotationsbewegung des Beins.

Ursachen der Tractus iliotibialis-Tendinopathie

Eine Tractus iliotibialis-Tendinopathie, Tractus-iliotibialis-Syndrom oder auch Runner’s Knee genannt, entsteht durch Überlastung und Druck der ausgedehnten Sehnenplatte auf die umliegenden Strukturen. Die häufigsten Ursachen für die übermässige Belastung sind:

  • Überbeanspruchung des Iliotibialbandes bei Sportarten mit vielen Seitwärts-Bewegungen und einseitiger Belastung wie Laufen auf der Langstrecke, Radfahren oder Fussballspielen. Intensives Training und unebenes Terrain können eine Fehlstellung und Überlastung begünstigen.
  • Fehlende Aufwärmübungen. Aufwärmen vor der körperlichen Aktivität macht die Muskeln und Sehnen im Bein und Knie beweglicher; ohne diese Vorbereitungen steigt das Risiko einer Tendinopathie.
  • Biomechanische Probleme. Fehlstellungen von Becken, Hüfte oder Beinen (vor allem O-Beine) oder unterschiedliche Beinlängen können zur ungleichmässigen Belastung des IT-Bands führen. Ebenso riskant für Läufer sind ungeeignete Schuhe oder Einlagen sowie ein harter Untergrund beim Laufen.
  • Muskelungleichgewicht in den Oberschenkeln. Dieses wird vor allem durch Schwächungen und Verspannungen in der Muskulatur des betroffenen Beines hervorgerufen.

Welche Symptome beim Läuferknie auftreten

Durch den Druck des IT-Bands auf die umliegenden Strukturen, vor allem auf den äusseren Femurkondylus (Epicondylus lateralis) kommt es zu einer lokalen Schwellung und Entzündung mit typischem Druckschmerz. Neben der Sehne selbst sind oft auch der Schleimbeutel des Gelenks und die äusserst empfindliche Knochenhaut betroffen. Dadurch treten meist folgende Symptome eines Läuferknies auf:

  • stechender Schmerz auf der Aussenseite des Knies und im Oberschenkel, insbesondere im Bereich des Iliotibialbandes sowie während oder nach körperlicher Aktivität.
  • Schmerzen beim Beugen des Knies, da diese Bewegung die Belastung des IT-Bands verstärkt.
  • Steifheit und Einschränkung der Beweglichkeit im Oberschenkel.
  • Schmerzen in Knie und Bein nach längerem Sitzen oder Stehen oder bei bestimmten Bewegungen wie Treppensteigen. In fortgeschrittenen Stadien ist bereits das normale Gehen beeinträchtigt und verursacht einen teils heftigen Schmerz.

Diagnose des Tractus-Syndroms

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wie auch die konsequente Umsetzung von präventiven Massnahmen sind entscheidend, um langfristige Beschwerden und chronifizierten Schmerz zu vermeiden. Bei der Anamnese reicht es der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt in der Regel aus, den Druckschmerz des Tractus iliotibialis dort festzustellen, wo dieser am lateralen Epikondylus angreift. Zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung von ähnlichen Schmerzzuständen wie bei Arthrose oder Meniskusschäden kann eine Bildgebung mit Röntgen, MRT oder Computertomographie Klarheit verschaffen. So kann die Ärztin oder der Arzt das Tractus-iliotibialis-Syndrom sicher diagnostizieren.

Behandlungsmöglichkeiten des Runner’s Knee

Die Tractus iliotibialis-Tendinopathie lässt sich mit einer konventionellen oder interventionellen Therapie behandeln. Die folgenden Therapieoptionen werden in der Regel beim Läuferknie angewendet, wobei den konservativen Behandlungsmethoden zunächst der Vorzug vor einer Operation gegeben wird:

  • Ruhe und Schonung des betroffenen Knies. Gerade in der Anfangsphase kann es bereits ausreichen, die belastenden Aktivitäten einzuschränken und dem IT-Band ausreichend Zeit zur Heilung zu geben.
  • Medikamente. An erster Stelle stehen hierbei nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac, mit denen sich die Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Knochen lindern und Entzündungen am Kniegelenk reduzieren lassen.
  • Eis- und Wärmebehandlung, etwa mit einem Eisbeutel oder noch besser abwechselnd durchgeführt, können die Durchblutung in Knie und Bein fördern und die Schwellungen und somit den Schmerz reduzieren.
  • Physiotherapie hilft mit gezielten Übungen bei der Kräftigung der umliegenden Muskulatur und verbessert die Flexibilität des IT-Bands sowie eine mögliche Fehlstellung. Dazu gehören auch spezielle Dehnübungen und die Verwendung von Foam-Rollern.
  • Injektionen mit entzündungshemmenden Kortikoiden oder PRP-Plasma (platelet-rich plasm, Eigenbluttherapie) in die betroffene Region können in einigen Fällen zur Linderung der Schmerzen und Schwellungen beitragen.
  • Läuferknie-Operation. Eine chirurgische Intervention wird nur in besonders schweren Fällen des Runner’s Knee angewendet, bei denen die konservativen Massnahmen keine Besserung bringen.

Prävention: Kniegelenk und IT-Band schützen

  • Der beste Schutz vor einer Tractus iliotbilialis-Tendinopathie sind Aufwärmübungen vor der körperlichen Aktivität. Mit der korrekten Technik und biomechanischen Ausrichtung lassen sich damit die Muskeln und Sehnen stärken, sodass das Risiko einer Fehlstellung und Überbelastung sinkt.
  • Regelmässige Pausen während und Erholungsphasen nach dem Sport sind mindestens ebenso wichtig. Dies gilt für alle Läufer und andere Sportler unabhängig davon, wie gut trainiert sie sind.
Arzt untersucht das Knie eines Patienten

Wichtig ist auch ein Ausheilen der Tendinopathie, da bei zu früh erfolgender Wiederbelastung das Risiko eines langwierigen Verletzungskreislaufs steigt.


Leiden Sie an einem Runner’s Knee? Lassen Sie sich von mir helfen!

Sie sind Läufer oder gehen einer Sportart nach, die die Beine und Kniegelenke stark belastet? Bei Ihnen treten insbesondere an der Aussenseite von Knie und Oberschenkel Schmerzen oder Schwellungen auf? Dann könnten Sie vom Runner’s Knee betroffen sein.

Bevor Sie sich für eine Behandlung entscheiden, sollten Sie sich eingehend von einem qualifizierten Arzt oder einer qualifizierten Ärztin beraten lassen. Ich bin Dr. Susanne Constantinescu, eine interventionelle Radiologin, die auf die moderne Behandlung von Tendinopathien und weiteren schmerzhaften Erkrankungen spezialisiert ist. Ich habe die bahnbrechende Technik der mikroinvasiven Therapie in Tokyo bei ihrem „Erfinder“ Dr. Yuji Okuno persönlich erlernt hat. Habe ich Sie neugierig gemacht und haben Sie Interesse an einer Behandlung oder Fragen dazu? Treten Sie in Kontakt zu mir: Schreiben Sie einfach eine E-Mail an mit-bern@hin.ch oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei mir. Ich helfe Ihnen gerne weiter!



Quellen, Links und weiterführende Literatur

Wissenschaftliche Veröffentlichungen

Bücher

  • Bump JM, Lewis L. 2023 Feb 13. Patellofemoral Syndrome. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan–. PMID: 32491589 Free Books & Documents.
  • Habusta SF, Coffey R, Ponnarasu S, Mabrouk A, Griffin EE. Chondromalacia Patella. 2023 Apr 22. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan–. PMID: 29083563 Free Books & Documents.