Rheumatoide Arthritis Therapie: Kryotherapie als alternative Behandlung

Es gibt mehr als nur die erfrischende Wirkung einer kalten Dusche: Kälteanwendungen bieten nachweislich breite gesundheitliche Vorteile und wirken präventiv gegen Krankheiten. Die Kältetherapie, auch Kryotherapie genannt, ist ein herausragendes Beispiel für eine moderne rheumatoide Arthritis-Therapie. Diese innovative Therapiemethode hat sich als äusserst wirkungsvoll erwiesen, um Arthritis-Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Gezielte Kälteanwendungen können Entzündungen reduzieren und Schmerzen lindern, was einen bedeutenden Einfluss auf die Behandlung dieser chronischen Erkrankung hat. Dabei bietet die Kälteanwendung auch Potenziale als wirkungsvolle Therapieform für weitere Gesundheitsprobleme. Erfahren Sie mehr über die Kältetherapie bei rheumatoider Arthritis und die positive Wirkung von Kälte auf das Wohlbefinden von Patienten.


Was ist rheumatoide Arthritis?

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlicherweise die Gelenke angreift, im Gegensatz zur Arthrose, die durch Gelenkverschleiß entsteht. Diese dauerhafte Entzündung verursacht Schmerzen, Gewebeschädigung und Gelenkverformungen. Die Krankheit zeigt sich in aktiven Phasen mit Schmerzen, Steifheit und Schwellungen und wechselt zu Phasen geringerer Aktivität. Über Jahre entwickelt sich die rheumatoide Arthritis durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Das komplexe Immunsystem führt zu einer Fehlfunktion, indem Abwehrzellen Entzündungen in den Gelenken auslösen, was zur Zerstörung von Knorpel, Knochen und Bindegewebe führt. Eine frühzeitige, gezielte Behandlung ist entscheidend, um den Verlauf zu verlangsamen und Schäden zu minimieren.

Welche Faktoren lösen rheumatoide Arthritis aus?

Die Autoimmunreaktion, die hinter Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis steht, wird von einer komplexen Wechselwirkung von genetischen Anlagen und Umweltfaktoren angetrieben. Auch Infektionen können das Immunsystem so beeinflussen, dass es körpereigenes Gewebe angreift. Dabei spielen Antikörper und Immunzellen eine Schlüsselrolle, indem sie nicht nur Erreger, sondern auch gesundes Gewebe attackieren, was Entzündungen auslöst. Rauchen verstärkt diesen Effekt, verschlimmert den Krankheitsverlauf und beeinflusst die Symptome negativ.

Hände eines Mannes – Symbolbild für schmerzende Gelenke bei rheumatoider Arthritis

Das Zusammenspiel von Genetik, Umwelt und Lebensstil ist entscheidend. Weitere Forschungen in diesem Bereich tragen schon jetzt dazu bei, eine mögliche Prävention sowie gezieltere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Wie verbreitet ist rheumatoide Arthritis?

Rheumatoide Arthritis zählt zu den häufigsten entzündlichen Gelenkerkrankungen. Etwa ein Prozent der Erwachsenen ist davon betroffen, wobei die Erkrankung in der Regel nach dem 50. Lebensjahr auftritt. Der Beginn in der Jugend ist selten. Frauen erkranken zwei- bis dreimal häufiger als Männer und entwickeln die Erkrankung im Durchschnitt etwa zehn Jahre früher. Zudem verläuft sie bei Frauen oft schwerer und kann eine längere Dauer haben.

Symptome der rheumatoiden Arthritis: Was sind typische Anzeichen?

Die ersten Anzeichen zeigen sich oft in den Grund- und Mittelgelenken der Zehen und Finger.

 

Später breitet sich die Erkrankung auf andere Gelenke wie Hüfte, Knie, Schulter und/oder Ellbogen aus, oft symmetrisch auf beiden Seiten des Körpers.

 

Schwere Verläufe sind bei älteren Patienten häufiger. 

Person hält sich die schmerzenden Fingergelenke vor der Therapie der rheumatoiden Arthritis

Typische Symptome von rheumatoider Arthritis sind:

  • Entzündung, Schwellung und Wärme in den Gelenken aufgrund von Entzündungen
  • Ausgeprägte Steifheit am Morgen nach dem Aufwachen
  • Schrittweise eingeschränkte Beweglichkeit und Verformungen der betroffenen Gelenke über die Zeit
  • Knötchenartige Verdickungen unter der Haut (Rheumaknoten), die keinen Druckschmerz verursachen
  • Allgemeine Erschöpfung und Müdigkeit
  • Schwächegefühl und verminderter Appetit
  • Gelegentliches leichtes Fieber in einigen Fällen

Diese Beschwerden verschlimmern sich fortlaufend im Verlauf der Erkrankung. Mit der Zeit neigen die betroffenen Gelenke dazu, sich stärker zu entzünden und durch die rheumatoide Arthritis tiefgreifender geschädigt zu werden. Die anfänglichen Symptome wie Schmerzen, Steifheit und Schwellungen können sich verschlimmern und zu Bewegungseinschränkungen sowie Funktionsverlust führen. Zudem können Deformierungen der Gelenke auftreten, was die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit weiter verstärkt. Dieser schleichende Verlauf kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und verdeutlicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose und effektiven Behandlung.

Welche Auswirkungen hat die rheumatoide Arthritis?

Ohne angemessene Behandlung führt die Autoimmunreaktion zur fortschreitenden Zerstörung der Gelenke und benachbarter Strukturen. Diese werden schwach, verlieren an Beweglichkeit und neigen oft zu Deformationen.

 

Dies resultiert in Schmerzen und beeinträchtigt die täglichen Aktivitäten wie Anziehen, Nahrungsaufnahme oder das Öffnen von Verpackungen und Behältern.

Person hält sich das schmerzende Handgelenk

Darüber hinaus beeinflussen die Entzündungen auch die Blutgefässe, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes mellitus erhöht. Entzündungen der Tränendrüsen oder Speicheldrüsen können auftreten, was zu einem Mangel an Tränenflüssigkeit und Speichel führt. Insgesamt mindert rheumatoide Arthritis die Lebensqualität erheblich, indem sie nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern daraus resultierend auch psychische Belastungen mit sich bringt.

Wie verläuft die Diagnose von rheumatoider Arthritis?

Die Diagnose beginnt in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt tastet die Gelenke ab, um Schwellungen, Wärme und Bewegungseinschränkungen festzustellen. Zusätzlich werden Symptome wie Schmerzen, Morgensteifigkeit und Müdigkeit erfragt. Typische Antikörper lassen sich oft in einer Blutuntersuchung nachweisen, während bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen mögliche Veränderungen in den betroffenen Gelenken zeigen.

Wie lässt sich rheumatoide Arthritis behandeln?

Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar, aber eine frühzeitige Diagnose, Physiotherapie und medikamentöse Behandlungen sind entscheidend, um weitere Schädigungen der Gelenke zu verhindern. Die Hauptziele der medikamentösen Behandlung sind die Linderung von Schmerzen und Entzündungen. Zu den klassischen Therapien einer rheumatoiden Arthritis gehören:

  • Schmerzmittel, insbesondere NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen und Diclofenac,
  • Corticoide, die starke entzündungshemmende Eigenschaften haben, jedoch nicht langfristig eingesetzt werden sollten,
  • Medikamente zur Krankheitsmodifikation, die das Fortschreiten der Erkrankung verhindern, wie:
    • Basismedikamente (csDMARD),
    • Biologika (bDMARD) und
    • JAK-Inhibitoren (tsDMARD),
  • Chirurgische Verfahren wie die Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut oder Radiosynoviorthese, bei der radioaktive Substanzen verwendet werden, um die Entzündungen zu behandeln,
  • Physikalische Therapien wie Physiotherapie, Elektrotherapie, Magnetfeldtherapie, Ultraschall und Infrarotbestrahlung zur Verbesserung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.

Besonders bei übergewichtigen Patienten kann eine Gewichtsreduktion dazu beitragen, die Belastung der Gelenke zu verringern. Zudem bedeutet weniger Fettgewebe auch weniger Botenstoffe, die Entzündungsreaktionen begünstigen könnten (wie WISP1).

Alternative Behandlungsmethode: Kältetherapie für rheumatoide Arthritis

Im Gegensatz zu anderen alternativen Heilmethoden wie Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel oder Akupunktur ist die Wirksamkeit der Ganzkörper-Kältetherapie (Whole Body Cryotherapy, WBCT) bei rheumatoider Arthritis wissenschaftlich nachgewiesen. Diese Methode wurde in den frühen 1980er Jahren in Japan entwickelt. Während der Behandlung verbringt der Patient 2-3 Minuten in einer Kältekammer bei Temperaturen von -110 °C. Dabei trägt er lediglich leichte Badekleidung und bedeckt nur besonders kälteempfindliche Stellen wie Hände, Füsse und Ohren.

Welche Wirkung hat die Kryotherapie bei rheumatoider Arthritis?

Grundsätzlich wirkt Kälte entzündungshemmend. Im Gegensatz zur kurzfristigen Abkühlung, die nur die Haut-Thermorezeptoren anspricht, regt die Ganzkörper-Kältetherapie tiefere Rezeptoren an. Diese leiten ihre Signale an das Zentralnervensystem (ZNS) weiter.

 

Dadurch fördert sie die Durchblutung und den Stoffwechsel, was Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen kann.

 

Ein bedeutender Botenstoff bei rheumatoider Arthritis ist Histamin. Es wird von Mastzellen gebildet und freigesetzt, um die Durchblutung zu steigern und Immunzellen anzulocken. Diese Zellen produzieren Sauerstoffradikale, die Entzündungen und Schmerzen auslösen können.

 

 

Studien zeigen, dass die Kältetherapie den Histaminspiegel im Blut senken kann, was entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte hat.

Kälte-Kammer für die Behandlung von rheumatoider Arthritis

Diese Effekte treten sofort ein und halten mindestens drei Stunden an. Bei regelmässiger Anwendung kann langfristig eine Besserung der Beschwerden beobachtet werden. Die Kältetherapie kann rheumatoide Arthritis zwar nicht heilen, aber bei wiederholter Anwendung die Schmerzen und Entzündungen merklich reduzieren. Dies führt zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens drei Monate anhalten kann.

Wärme oder Kälte bei rheumatoider Arthritis Behandlung?

Bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis stellt sich oft die Frage nach der optimalen Thermotherapie: Wärme oder Kälte? Beide Ansätze haben potenzielle Vorteile, doch die Entscheidung hängt von individuellen Faktoren und dem jeweiligen Krankheitsverlauf ab. Während Wärme die Entspannung der Muskeln fördern und Schmerzen lindern kann, kann Kälte Entzündungen reduzieren und Schwellungen verringern. Die Wahl zwischen Wärme und Kälte sollte stets in Absprache mit einem spezialisierten Arzt getroffen werden, um die bestmögliche Therapie für den Patienten zu gewährleisten.

Kontraindikationen für die Ganzkörper-Kältetherapie: Wichtige Gesundheitsaspekte zu beachten

Bitte beachten Sie: Die Ganzkörper-Kältetherapie sollte nicht durchgeführt werden:

  • während der Schwangerschaft,
  • bei Diabetes,
  • bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
  • bei Patienten mit einem Herzschrittmacher.

Es gibt bestimmte Situationen und gesundheitliche Bedingungen, bei denen die Anwendung der Ganzkörper-Kältetherapie nicht empfohlen wird. In der Schwangerschaft kann die extreme Kälte potenziell das ungeborene Kind gefährden. Menschen mit Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko von Komplikationen während der Kältetherapie, da bereits Probleme mit der Blutzirkulation bestehen könnten. Bei Personen mit einem Herzschrittmacher könnte die Kälte mitunter die Funktion des Geräts beeinträchtigen oder stören.

 

Es ist wichtig, vor der Ganzkörper-Kältetherapie mit einem Arzt zu sprechen und eine gründliche Untersuchung durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass keine Kontraindikationen vorliegen und die Behandlung sicher durchgeführt werden kann.


Sie leiden an rheumatoider Arthritis? Lassen Sie sich von mir helfen!

Schematische Darstellung der Gelenkembolisation zur Arthrose Behandlung

Guten Tag, ich bin Dr. Susanne Constantinescu. Als erfahrene Ärztin im Bereich Kryotherapie und mikroinvasive Behandlungen biete ich die Kältetherapie in meiner Praxis in Bern an. Ich bin spezialisiert auf mikroinvasive Verfahren für die intravaskuläre Schmerzbehandlung an Gelenken. In meiner Praxis für Kälte- und mikroinvasive Therapien steht eine hochmoderne Kryosauna zur Verfügung, die eine gezielte und wirksame Kälteanwendung ermöglicht. Diese kann beispielsweise zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Fibromyalgie oder Morbus Bechterew eingesetzt werden.

 

Falls Sie sich für diese Form der Therapie interessieren oder Fragen dazu haben, können Sie mich gerne per E-Mail unter mit-bern@hin.ch kontaktieren. Ich stehe Ihnen zur Beantwortung Ihrer Fragen und für eine mögliche Behandlung zur Verfügung. Ihre Gesundheit liegt mir am Herzen, und ich bin hier, um Ihnen zu helfen!



Quellen, Links und weiterführende Literatur

 

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